Aus der Sicht des Wolfes In dieser Übung versetzen wir uns mental und emotional in einen Wolf um unsere Position innerhalb eines gedachten Wolfsrudels zu finden und daraus Rückschlüsse auf unser reales Umfeld zu ziehen. Zuerst stellen wir uns vor wie wir als Wolf auf Bedrohungen reagieren. Ducken wir uns, reagieren unterwürfig und kneifen die Rute ein, oder wehren wir uns durch zubeißen oder gehen gar zum Angriff über? Daran erkennen wir schon einmal unsere grundsätzliche Position im Rudel, Alphatier oder Gefolge, Jäger oder gejagter oder vielleicht sind wir auch noch so jung, dass wir unsere Position erst noch finden müssen. Kann ich diesen meinen Platz im Rudel auch finden und einnehmen oder hindert mich etwas daran? Wenn ja, was oder wer? Genauso können wir uns nun die Beziehung zu anderen Personen ansehen, indem wir uns diese ebenfalls als Wolf und deren Position und Beziehung zum Rudel und uns selbst verdeutlichen. Unsere auf elementare Verhaltensweisen eines Wolfes reduzierte Reaktion darauf gibt uns wichtige Hinweise. Was spüren wir? Reagieren wir aggressiv, dominant, unterwürfig, tolerant, gleichgültig oder in welcher Form auch immer, so ist dies die von Konventionen der Etikette und Umgangsformen befreite echte Empfindung dazu. Es ermöglicht uns, durch Gewohnheit etablierte Selbsttäuschungen und erlernte Beschränkungen unseres Empfindungsvermögens auszutricksen und den wahren Kern zu erkennen. Auch die Intensität der Empfindungen von z.b. leichtem Respekt über Angst bis zu wilder Panik oder gar Todesangst gegenüber einem anderen Wolf kann uns helfen unser reales Leben zu durchschauen. Wir Können so auch erkennen warum uns manche Personen auf diese oder jene Weise begegnen. Fühlen sie sich z.b. durch uns in ihrer Position bedroht und halten uns für Konkurrenten, oder stehen beide auf gleichwertiger Position und akzeptieren dies ohne Konkurrenzdruck? "Ach, deshalb reagiere ich (er, sie) also so" Diese Technik erlaubt uns auch hinter die vorgespielte Fassade anderer Personen zu sehen und deren tatsächliche Position im Rudel (und damit auch im echten Leben) zu erkennen. Mancher vermeintliche Alphawolf ist dann doch nur ein armer Hund und vielleicht sogar mit seiner Position überfordert oder unglücklich, da er (oder sie) an falscher Stelle im Rudel und damit auch im Leben steht. Auch Partnerschaften können so auf ihre elementaren Themen geprüft werden. Was sind die grundlegenden Werte dieser Partnerschaft, sind die Partner gleichwertig in ihrer Position und Stellung im Rudel, hemmt oder forciert einer den anderen, will sich ein Partner mit dieser Beziehung lediglich in seinem Rang verbessern? Geraten wir in unserem Leben in eine Situation die uns Rätsel aufgibt, kann uns die Sicht des Wolfes helfen Klarheit und Einsicht in die tiefsten und verborgensten Emotionen und die sie verursachenden Umstände, die für uns häufig nicht klar erkennbar sind, zu erhalten. Der veränderte Blickwinkel durch die Transformation in die "einfache" Welt eines Wolfes und dessen unverfälschte Empfindungen und daraus folgenden Handlungen, können uns leiten oder zumindest Hilfestellung geben. Vielleicht sogar nach und nach auch unser eigenes Empfinden und Gespür wieder klar und unverfälscht werden lassen. Feine Sache.